Ein Expresso, bitte!

Auch wenn uns die italienischen Kellner belächeln – uns macht das nichts. Wir Deutschen mögen die Italiener, das Dolce Vita, die Pizza, die Pesto und den Panettone. Feige, wer sich von Banalitäten wie Aussprache und Grammatik einschüchtern lässt!

Über kaum ein Land gibt es in Deutschland so viele Vorurteile, wie über Italien. Wohlgemerkt: wohlwollende Vorurteile. Und die gehen so:

In Bella Italia fahren ständig junge, sonnenbebrillte Männer auf ihren Mofas über die Piazza zum Strand. Alle essen Pizza und Pasta, sind temperamentvoll und modebewusst. Außerdem ist das Land voller Kunst und Kultur: Italien ist das Land der Oper und der großen Maler, römische Tempel stehen hier allerorts neben prächtigen Renaissance-Palazzi.

 

„Gnotschi“

Das finden wir Deutschen schön und deshalb sprechen wir manchmal auch italienisch. Bei unserem Lieblings-Italiener zum Beispiel: „Luigi, noch einen Tschianti, aber pronto!“ Der Italiener lächelt dann diplomatisch und lässt sich nichts anmerken. Wenn er ehrlich wäre, würde er uns wahrscheinlich raten, uns unsere „Gnotschi“ und unseren „Tschianti“ an den Hut zu stecken.

Italienisch für Anfänger

Gar zu streng sollten die Deutschen aber auch nicht mit sich sein. Immerhin steigt die Zahl der Teilnehmer an Sprachkursen für Italienisch in Deutschland stetig. Nach Englisch, Französisch und Spanisch belegt Italienisch unangefochten den vierten Platz der wichtigsten Fremdsprachen in Deutschland.

Dass hat natürlich nicht nur mit der übergroßen Italienliebe der Deutschen zu tun, dahinter stecken auch ganz handfeste Gründe: Italien ist laut statistischem Bundesamt immerhin die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt und der viert-wichtigste Handelspartner Deutschlands. Deutschland exportiert nicht nur für rund 40 Milliarden Euro Waren nach Italien, sondern Italien führt für auch fast den gleichen Betrag Waren nach Deutschland ein. Außerdem wird Italienisch ja nicht nur in Italien gesprochen: Als Zweitsprache oder als nah verwandte Fremdsprache sprechen es unter anderem die Schweizer, die Sarden, die Friauler und die Ladiner in Südtirol.

Entstehungsgeschichte

Unter den großen romanischen Sprachen steht die italienische Sprache dem Lateinischen in Lautung und Vokabular am nächsten. Sie hat sich, wie alle romanischen Sprachen, nicht aus dem Schriftlatein entwickelt, sondern aus dem gesprochenen sogenannten Vulgärlatein. Die vielfältigen sozialen und kulturellen Einflüsse, denen Italien im Lauf der Geschichte ausgesetzt war, haben unter einer einheitlichen nationalen Oberfläche zahlreiche regionale Besonderheiten und Unterschiede belassen. Italienisch ist zwar offizielle Staatssprache, es gibt jedoch mehr als italienische 1000 Dialekte.

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