Chinesisch
Chinesisch ist nützlich
Sinologie – vereinfacht ausgedrückt Chinakunde – ist in Deutschland eine noch recht junge Disziplin. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts begannen Wissenschaftler überhaupt, sich mit China zu beschäftigen. Heute ist die Sinologie kaum noch wegzudenken, das Interesse an China wächst stetig.
Die wirtschaftliche Bedeutung Chinas mit seinen mehr als eine Milliarde Einwohnern erlebte in den letzen Jahren einen rasanten Aufschwung, denn wie auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen gilt China für den Handel als einer der Wachstumsmärkte. Unterstützend dazu versucht China selbst, die Investitionsbereitschaft ausländischer Firmen zu erhöhen. So ist es auch: Trotz weniger Schwankungen, die hier und da mal auftreten investieren Manager noch immer in Chinas Märkte und damit auch in die chinesische Sprache.
Als Weltwirtschaftssprache darf sich das Chinesische nun bezeichnen. Neben Studiengängen wie beispielsweise „Weltwirtschaftssprachen mit Schwerpunkt Chinesisch“ oder "Asiatisch-Europäische Beziehungen“ gibt es zahlreiche Angebote, chinesisch in einem Sprachkurs zu erlernen. Die Relevanz der chinesischen Sprache nimmt daher ständig zu.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der chinesischen Sprache ist schwer zu rekonstruieren, da die Sprachen der Nachbarländer des antiken Chinas fast unbekannt sind. Daher ist es unklar, ob die Sprache außerhalb der chinesischen Staaten verbreitet war.
Soziokulturelle und offizielle Lage
Ursprünglich unterschieden sich die gesprochene und die geschriebene Sprache in China nicht wesentlich voneinander; die schriftliche Sprache folgte den Entwicklungen der gesprochenen Sprache. Seit der Qin-Dynastie (221–207 v. Chr.) wurden jedoch Texte aus der Spätzeit der Zhou-Dynastie für die geschriebene Sprache gesetzlich verwendet, sodass das klassische Chinesisch als Schriftsprache von der gesprochenen Sprache unabhängig wurde. Das geschriebene Wort galt als offiziell und das gesprochene bildete Dialekte.
Das klassische Chinesisch diente jedoch ausschließlich als geschriebene Sprache einer kleinen Elite, als gesprochene Sprache wurde spätestens seit der Qing-Dynastie (1644–1911) selbst von den hochgestellten Beamten der Dialekt der Hauptstadt benutzt. Erst gegen Ende des chinesischen Kaiserreiches, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, schwand die Bedeutung des klassischen Chinesisch - als Amtssprache und als literarische Sprache wurde es bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts vom Hochchinesischen abgelöst.
Auch für andere Dialektformen des Chinesischen wurden Verschriftlichungsversuche gemacht, jedoch verfügt nur das Kantonesische über eine etablierte Literatur in chinesischer Schrift. Auch außerhalb der geschriebenen Sprache verdrängt das Hochchinesische zunehmend lokale Ausdrücke, da das Hochchinesische landesweit an den Schulen gelehrt wird, wobei es die Dialekte als Umgangssprachen wohl nur stellenweise ersetzt.
Die chinesischen oder sinitischen Sprachen entspringen der sinotibetischen Sprachfamilie. Chinesische Sprachen werden heute von ca. 1,2 Milliarden Menschen gesprochen, von denen die meisten in der Volksrepublik und der Republik China (Taiwan) leben. In vielen Ländern, vor allem in Südostasien, gibt es größere chinesischsprachige Minderheiten. Die chinesische Sprache mit der größten Anzahl an Sprechern ist das Hochchinesische, das oft einfach als „Chinesische Sprache“ bezeichnet wird.